NEON-Projekt 2017/18 abgeschlossen

Suchtpräventionsprojekt für die 7. Klassen der drei Landkreisgymnasien und Fachvortrag für Eltern und Lehrerkollegien / Dank an die Sponsoren

Die drei Gymnasien danken den Sponsoren für die großzügige Unterstützung:

 


Ist mein Körper sexy genug? – Selbstinszenierung und -optimierung bei Jugendlichen / Wie soziale Medien bei Jugendlichen Druck auslösen

Anfang Oktober konnte an den drei Landkreisgymnasien bereits zum dritten Mal das Suchtpräventionsprojekt der gemeinnützigen Einrichtung zur Prävention und Suchthilfe, „Neon“ in der 7.Jahrgangsstufe durchgeführt werden. Begleitend zu den Workshops der Schüler, fand am Gymnasium Waldkraiburg auch ein Informationsvortrag für Eltern, Lehrkräfte und Interessierte statt. Sozialpädagogin Lena Breitenfellner von neon Rosenheim, referierte zum Thema „Schlank, sexy, muskulös: Selbstinszenierung und -optimierung bei Jugendlichen“.

 Heute wie damals wollen sich Jugendliche in der Pubertät von den Eltern abgrenzen, suchen Selbstbestätigung bei Gleichaltrigen und tasten sich an ihre Grenzen heran. Jedoch sei es für Jungen und Mädchen heute schwieriger geworden, diese Entwicklungsaufgaben zu bewältigen, erläuterte Breitenfellner. Die Lebenswelt, in der sie aufwachsen, ist geprägt von einer Optimierungsgesellschaft, die suggeriert, dass man im Leben besonders erfolgreich ist, wenn man körperlich und geistig absolut fit ist, beständig an sich arbeitet und dabei völlig gelassen ist. Der dadurch entstehende Druck werde durch die Flut an Bildern von superschlanken Models und durchtrainierten Körpern zusätzlich erhöht.

Von diesem übertriebenen Körperkult sollte man sich auf keinen Fall anstecken lassen, warnte die Sozialpädagogin, denn das könne Selbstzweifel auslösen und das Risiko von Essstörungen fördern, da sich Jugendliche im Wettbewerb um das schönste Selfie, die größere Aufmerksamkeit und die meisten Likes gegenseitig übertreffen wollen.

Hier ist vor allem ein kritischer Umgang mit den Medien gefragt, rät Breitenfellner den Eltern. Wichtig sei es, den Jugendlichen aufzuzeigen, dass das, was in den sozialen Medien präsentiert wird, oftmals unrealistisch ist. Beinahe jeder, der den nötigen Aufwand betreibt, kann bei Instagram gut aussehen, da es unzählige Apps gibt, die den Fotos den professionellen Schliff verleihen.

Auch Castingshows wie Germany`s next Topmodel, die 92 Prozent der 16-jährigen Mädchen regelmäßig im Fernsehen anschauen, fördern einen überkritischen Blick auf den eigenen Körper. Das Schönheitsideal, das dort gezeigt wird, wollen Mädchen ebenfalls erreichen, ohne zu wissen, dass die Kandidatinnen absolute Ausnahmeerscheinungen in Bezug auf den Körper sind. Mit einem Mindestmaß von 1,72 m und maximal Kleidergröße 34 werden die Teilnehmerinnen als Normallfall und „Mädchen von nebenan“ präsentiert, obwohl nur eine von 40 000 Frauen diese Maße hat.

Text und Foto: Annette Holzer