Zurück in die Schule – Bundesbank-Mitarbeiterin zu Gast

War eine von ihnen: Beate Sonnenberg von der Bundesbank referierte vor den WR-Kursen der Oberstufe über den Berufseinstieg bei der Zentralbank.

Über achtzig Schüler aus den Wirtschaft/Recht-Kursen der 11. und 12. Jahrgangsstufe informierten sich zusammen mit ihren Kursleitern über die Deutsche Bundesbank und deren Ausbildungsangebote. Referentin war die ehemalige Abiturientin Beate Sonnenberg.

Die Informationsveranstaltung war Teil einer „Zurück in die Schule“ genannten Aktion, die die Deutschen Bundesbank anlässlich ihres 60-jährigen Bestehens initiiert hatte und in deren Rahmen zahlreiche junge Mitarbeiter an ihre früheren Schulen zurückkamen, um die nachfolgende Schülergeneration praxisnah über die Deutsche Bundesbank zu informieren und die wirtschaftliche und soziale Bedeutung einer stabilen Währung ins Bewusstsein zu rücken.

Anhand einer sachgerecht aufbereiteten Präsentation über die Bundesbank als nationale Zentralbank im Eurosystem informierte Beate Sonnenberg, aufgrund ihres Alters den Schülern noch näher als mancher Lehrer, ihr Publikum auf Augenhöhe. Dabei stellte sie die Unterschiede zwischen einer nationalen Zentralbank, deren Kunden Geschäftsbanken und staatliche Stellen sind und deren Hauptaufgabe die Sicherung der Preisstabilität ist, und den zahlreichen Geschäftsbanken eines Landes heraus. Diesen ist die Erwirtschaftung von Gewinnen wichtigstes Ziel, ihre Kunden sind Unternehmen und Privatleute. Beeindruckende Zahlen und Fakten konnte die Referentin bezüglich des Aufbaus und der Struktur der Bundesbank vor Augen führen: Die Frankfurter Zentrale, die internationale Aufgaben erfülle sowie eine Hochschule und ein Ausbildungszentrum unterhalte, habe mehr als 5000 Beschäftigte, ca. 5000 weitere Beschäftigte seien den neun Hauptverwaltungen und den 35 Filialen in den sechzehn Bundesländern zugeordnet.

Breiteren Raum nahmen die Ausführungen über die Europäische Zentralbank (EZB), ihre Aufgaben und Funktionen bis hin zur Zinspolitik im Eurosystem ein, wobei manche Sachverhalte im Zwiegespräch zwischen Referentin und Schülern erörtert wurden. Ganz korrekt und praxisnah wurden die Themen für die Hörer, wenn es um die zentrale Aufgabe der Bundesbank, für Preisstabilität zu sorgen, ging: Verbraucherpreise und Warenkörbe unterscheiden sich im internationalen Vergleich. Interessante Details konnte man auch über den alltäglichen baren und bargeldlosen Zahlungsverkehr bis hin zur aufwendigen Rekonstruktion und den Austausch unbrauchbar gewordener Geldscheine erfahren.

Von besonderem Interesse für die Oberstufenschülerinnen und -schüler war es, von der Referentin quasi aus erster Hand über Ausbildungsmöglichkeiten und Berufsperspektiven bei der Bundesbank informiert zu werden. Sie selbst sei nach ihrem Volkswirtschaftsstudium in Deutschland und Schweden über ein Praktikum zur Bundesbank gekommen. Auch habe sich ihr derzeitiges Tätigkeitsfeld, das internationales Finanzsystem, Finanzstabilität und Bankenaufsicht betreffe, fast nahtlos an das Thema ihrer Diplomarbeit angeschlossen. Manch eine Schülerin oder ein Schüler wird sich gewünscht haben, in ähnlicher Weise gut ins Berufsleben einsteigen zu können.

Text und Foto: Bruno Münch