Erasmus+-Kurzzeitprojekt in Sarria, Galicien 

Früh am Morgen des 5. Mai brachen zehn Schülerinnen aus den Jahrgangsstufen 9 bis 12 mit ihren Begleitlehrkräften Frau Binder und Herrn Münch nach monatelangen Vorbereitungen nach Sarria in Galicien auf, um ein Kurzzeitprojekt mit unserer Projektpartnerschule IES Gregorio Fernández und einer weiteren italienischen Partnerschule durchzuführen. Bei strahlendem Sonnenschein erreichten wir um 18:30 Uhr unsere direkt auf dem Jakobsweg gelegene Unterkunft mit unseren sehr warmherzigen Gastgebern José und Andrea. Nach dem ersten Ankommen und Auspacken wurde der Abend bei traditionellem (galicischem) Essen beendet.  

An unserem ersten Projekttag lernten die Schülerinnen und Schüler ihre italienischen und spanischen Partnerinnen und Partner kennen und stellten unsere genaue Projektidee vor. Daneben gaben sie sehr gut recherchierte Einblicke in den Zusammenhang von Müllproduktion und Umweltverschmutzung und erklärten das System der Mülltrennung in Deutschland und an unserer Schule, bevor sie auf Gemeinsamkeiten und Unterschiede zu anderen Möglichkeiten eingingen. Im Anschluss erkundeten wir Sarria und wurden vom Bürgermeister der Stadt im Rathaus empfangen. Herr Münch wurde zudem von der Lokalzeitschrift El Progreso interviewt (https://www.elprogreso.es/articulo/sarria/nos-gusta-mucho-naturaleza/202505071127411875039.html). Nach einer abenteuerlichen Busfahrt legten wir ab dem Kloster Samos 13km, die teilweise auch auf dem Jakobsweg verliefen, zu Fuß zurück und sammelten im Rahmen unserer ersten Ploggingaktion 10,01kg (!) Müll ein. 

Am zweiten Projekttag befragten unsere Schülerinnen ihre Partnerinnen und Partner zu ihren Erfahrungen und Einstellungen zur Mülltrennung und analysierten die Ergebnisse. Im Anschluss präsentierten sie unser Plogging-Projekt in ganz besonderer Kulisse: vor der weltbekannten Kathedrale in Santiago de Compostela. Im Rahmen einer Schnitzeljagd durch die Stadt sammelten sie wieder Müll (knapp 1kg) ein und entdeckten auf diese Weise die Stadt. Nach einer ausgiebigen Mittagspause in diesem besonderen Ambiente lernten wir die Kathedrale selbst besser kennen, indem wir über die Dächer des altehrwürdigen Gebäudes liefen und die jahrhundertelange Geschichte und die atemberaubenden Ausblicke genossen. 

Am Donnerstag stand eines der (vielen) Highlights an: Unsere Partnerlehrkraft Patricia erklärte unseren Schülerinnen galicische Gesänge und Tänze. In einer Darbietung, die bei uns Gänsehaut erzeugte, sang sie Volkslieder, die ihren Ursprung in der galicischen Seefahrtradition haben und uns tief berührten. Die uns vorgestellten Tänze zeigten den Schülerinnen den sportlichen Anspruch und die Komplexität im Bewegungsablauf, die die Volkstänze ausmachen. Am Nachmittag liefen wir einen Teil des Jakobsweg von Sarria nach Mirallos und führten unsere dritte Ploggingaktion durch. Trotz angesagten Regens zeigte sich die galicische Sonne von ihrer besten Seite und ermöglichte uns abermals tolle Ausblicke und Eindrücke. Auch hier konnten wir immerhin ein Kilo Müll aus der Natur entfernen. Den Abend verbrachten wir gemeinsam in Lugo und lernten eine der bekanntesten galicischen Städte besser kennen. 

Die Woche verging bis zu dem Zeitpunkt wie im Flug und so stand schon der fünfte und letzte Projekttag an. Nach einem Besuch im CENTRAD (Centro de Artesanía y Diseño) und im ehemaligen Gefängnis der Stadt, das nun in ein architektonisch anspruchsvolles und ästhetisch ansprechendes Gebäude umgewandelt wurde, liefen die Schülerinnen auf den Stadtmauern Lugos, um einen noch besseren Einblick in die Stadt zu bekommen. Am Abend stand nun schon die Abschlussfeier an, bei der im Rahmen eines von uns erstellten Kahoots abgeprüft wurde, ob alle Projektziele erreicht wurden und ob unsere Partnerinnen und Partner von unserem Projekt profitierten. Bei internationalen Volleyball- und Fußballpartien wurde zudem der persönliche Austausch gefördert und intensiviert. Unsere Gastgeberinnen und Gastgeber verwöhnten uns dabei mit besonders liebevoll hergerichteten galicischen Speisen, die wir alle sehr genossen. 

Müde von der unerwartet aufregenden Rückreise, aber glücklich und voller eindrucksvoller Erfahrungen kehrten wir am 10. Mai schließlich zurück. Dank der besonderen Unterstützung durch die Europäische Union wurde unseren Schülerinnen ein Aufenthalt ermöglicht, den sie sicherlich nicht mehr vergessen werden. Neben dem erfolgreichen Umsetzen des Projektes und dem eigenen Zugewinn an Wissen über Umweltschutz und Plogging (und dass man an einem Tag problemlos über 30.000 Schritte zurücklegen kann), erfuhren die Schülerinnen die Gastfreundlichkeit in Galicien am eigenen Leib, lernten viele Facetten der Kultur kennen und schlossen wertvolle persönliche Kontakte.